Erziehungsformen

Freiwachsende Reben /Kriechende Reben

Anlage Nr. 1

Die Reben werden bei dieser Erziehungsform gar nicht unterstützt. Sie kriechen stattdessen freiwachsend am Boden.

Heckenerziehung oder Bockschnitt

Anlage Nr. 2

Auch hier wird die Rebe, nachdem sie kräftig genug ist, kein Unterstützungsmaterial angeboten. Bei dieser Erziehungsform werden die wachsenden Triebe nach oben gebunden. Die Rebe erinnert stark an Johannisbeerbüsche.

Pfahlerziehung

Anlage Nr. 3

Diese Erziehungsform wird hauptsächlich in steilen Lagen angewendet. Der Rebstock wird mit einem einzelnen Pfahl gestützt.

Niedere Pfälzer Erziehung

Anlage Nr. 4

Diese Form der Erziehung wird unterstützt von Holzstickel und zwei Drähten. Der Rebstock wird relativ kurz gehalten mit zwei Streckern (gestreckte Austriebe). Bei der Bearbeitung bedeutet dies ein häufiges Hinunterbeugen.

Verbesserte Niedere Pfälzer Erziehung

Anlage Nr. 5

Die Unterschiede zur Niederen Pfälzer Erziehung liegen hier in der Erziehung mittels zweier Bogenreben (gebogene Triebe). Ein dritter Draht kam zur Unterstützung hinzu. Es handelt sich hierbei um die Urform der heutigen Halbbogenerziehung.

Halbbogenerziehung modern

Anlage Nr. 6 (Weinlehrpfad)

Zwei Zeilen des „Kalmitwingert“ in moderner Halbbogenerziehung sind mit einer Auswahl der in der Pfalz zugelassenen Rebsorten bestockt. Bei dieser Erziehungsart werden meist vier bewegliche Drähte benutzt.

Vertikoerziehung

Anlage Nr. 7

Diese Erziehungsform wurde wegen ihrer guten Mechanisierbarkeit entwickelt. An einem 1,80m langen senkrechten Rebstock bringen Einaugenzapfen die Trauben tragende Triebe.

Umkehrerziehung

Anlage Nr. 8

Hier wachsen die Reben der Schwerkraft folgend nach unten. Diese moderne Art der Erziehung, konnte sich bis heute jedoch nicht durchsetzen.

Kordonerziehung

Anlage Nr. 9

Diese Art der Erziehung hat sich aus der Flachbogenerziehung weiterentwickelt. Im Gegensatz hierzu ist der Rebstock bei der Kordonerziehung einfacher zu schneiden.

Flachbogen

Anlage Nr. 10

Die Flachbogenerziehung ist eine neuzeitliche Form. Der Trieb liegt als flacher Bogen über dem ersten Draht.

Halbbogen mit 2 festen Drähten

Anlage Nr. 11

Der Weinberg ist bei dieser Erziehungsform in Zeilen eingeteilt. Das unterstützende feststehende unbewegliche Drahtgerüst wird durch die Holzstickel stabilisiert.

Halbbogen mit 2 beweglichen Drähten

Anlage Nr. 12

Die hohe Mechanisierung der Arbeiten im Weinberg brachte es mit sich, dass aus den festen Drähten zwei bewegliche Drähte wurden. Dieser Fortschritt ermöglichte eine rationellere Arbeitsweise im Weinberg.

Offener Kammertbau

Anlage Nr. 13

Beim offenen Kammertbau entfallen die Querbalken. Der erste Schritt zur modernen Zeile wie wir sie heute kennen. Die Mechanisierung – das Arbeiten mit Maschinen und Zugtieren, war möglich.

Hohe Pfälzer Erziehung

Anlage Nr. 14

Diese Erziehungsform ist eine Verbesserung des Kammertbaues. Bei der Rebunterstützung wird mit Sandstein, Draht und Eisen gearbeitet.

Geschlossener Kammertbau (Doppel-Kammer-Erziehung)

Anlage Nr. 15

Diese Laubenerziehung ist technisch kompliziert und vom Material das benötigt wird eine der aufwendigsten Formen der Reberziehung. Die Kammer wird durch Längs- und Querbalken doppelt geschlossen, so dass ein Geviert entsteht.

Geschlossener Kammertbau

Anlage Nr. 16

Eine Art der Kammererziehung brachten schon die Römer in die Pfalz. Hier werden vier senkrecht angeordnete Pfähle, aufgelegt, so dass eine Art Gewölbe entsteht. Diese Art des Wuchs erklärt auch den Namen „Kammert / Kammer“ im Lateinischen: vinea camerata, das bedeutet „ gewölbtes Rebendach“.

Pergola

Anlage Nr. 17

Auch die Pergola ist eine Form der Lauberziehung, hier jedoch eher ein Laubengang. Die Basis einer Pergola kann ein einziger Weinstock sein, der sich über die Holzkonstruktion rankt.

Baumerziehung

Anlage Nr. 18

Die Rebe ist wie die Liane eine Schlingpflanze. Die Wildrebe wächst in Wäldern an Bäumen und breitet ihre Blätter über den Baumkronen aus. Diese von der Natur gewählte Art des Wachsens machten sich die ersten Völker, die den Wein kultivierten, zueigen. Allerdings ließen sie die Reben nicht über die Baumkrone hinaus wachsen, denn dort konnte man nicht mehr ernten, sondern spannten die Triebe girlandenähnlich von Baum zu Baum.

Offene Lyraerziehung

Anlage Nr. 19

Die Lyraerziehung wurde von unseren Nachbarn, den Franzosen, entwickelt. Durch die Zweiteilung der Laubwand gelangt mehr Sonnenlicht in die Blattschichten. Diese assimilieren dadurch stärker und können bei gleichem oder höherem Ertrag mehr Zucker und Energie liefern.