Historie

Über keinen pfälzischen Bergnamen wurde bisher so viel geschrieben und diskutiert wie über „die Kalmit“….
Historiker leiten den heutigen Namen von Calvus mons = kahler wandloser Berg ab.

Aber was hat es denn nun mit der „Kleinen Kalmit“ bei uns in Ilbesheim auf sich?

Die Kleine Kalmit ist eine einzigartige 272m hohe Erhebung, die über Ilbesheim thront; sie liegt geologisch betrachtet in der Randzone des Rheingrabens. Entstanden ist der Hügel im Tertiär vor ca. 30 Millionen Jahren und besteht im Untergrund unter anderem aus Landschneckenkalk, Cerithienkalk und verschiedenen Mergelschichten.

Ihr Anblick und vor allem ihr Ausblick von ihrer Höhe wird in der pfälzischen Literatur vielfach gerühmt. Bei klarer Sicht bietet die Kleine Kalmit einen herrlichen Rundblick mit dem Hambacher Schloss im Norden, Blick bis Heidelberg, Wörth und Karlsruhe sowie auf die Silhouette des Schwarzwalds und die Ausläufer der Vogesen und nah im Westen den Haardtrand mit den Burgen Landeck und Madenburg.

Vom 14. Jahrhundert bis in die 50er Jahre wurde an Teilen der Kalmit Kalk abgebaut und in den Kalköfen von Ilbesheim und Arzheim gebrannt.

In der heidnischen Zeit galt die Kleine Kalmit als Heim von Wetterdämonen, weil sich Gewitter und Hagel, die vom Pfälzer Wald kamen, hier entluden. Als die Gegend christlich wurde, errichteten Bauern auf dem Gipfel ein Wetterkreuz, um böse Wetter abzuwehren.

1851 wurde von der Nachbargemeinde Arzheim auf dem Gipfel der Kleinen Kalmit die kleine Mater – Dolorosa Kapelle erbaut. Die Kapelle wurde erstmals wieder 2008 in den Sommermonaten bis Mitte Oktober sonntags von 14.30 bis 17 Uhr zur Besichtung geöffnet.